Reiseinformationen Peru
Peru
Name
Der Name „Peru“ stammt vermutlich von den Truppen der Spanier, die durch die kleine Landschaft „Biru“ zogen und deren Namen auf das ganze Land übertrugen, woraus sich im Laufe der Zeit „Peru“ entwickelte.
Lage - Allgemein
- Peru ist das drittgrößte Land Südamerikas
- Peru teilt sich Ländergrenzen mit Ecuador im Nordwesten, Kolumbien im Nordosten, Brasilien im Osten, Bolivien im Südosten sowie Chile im Süden
- Die Ausdehnung von Nord nach Süd reicht über 2.000 km und damit über 18 Breitenkreise, beginnend mit dem Äquator im Norden
- Der höchste Berg ist mit 6.768 m der Huascarán, der einer der Gipfel der Anden ist
Zeitzone
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Peru beträgt im Winter – 6 Stunden, im Sommer, bedingt durch unsere Sommerzeit, - 7 Stunden.
Geographie
- Das Land gliedert sich in drei völlig unterschiedliche Regionen: das wüstenhafte, an der Küste liegende Tiefland, den über 6.000 m hohen Doppelkamm der Anden und das Amazonastiefland im Osten
- Die Wüstenlandschaft direkt hinter der Küste ist durch den Einfluss des Humboldtstroms entstanden. Er bringt das kalte Wasser der Region des Südpols entlang der Küste Südamerikas nordwärts
- Um in dieser Wüstenlandschaft Landwirtschaft zu betreiben, müssen Reis, Zuckerrohr, Bananen und Baumwolle in Oasen angebaut werden, die ihr Wasser nur aus den Flüssen der Anden, die in den Pazifik münden, erhalten
- Die fruchtbarsten Anbaugebiete liegen auf den vom Anden-Doppelkamm eingeschlossenen Hochebenen, die mit lichten Wäldern oder Büschelgräsern bewachsen sind
- Die Indios, die hier leben, bauen Kartoffeln, Mais, Bohnen und Gemüse für den Eigenbedarf an bzw. betreiben die Zucht von Lamas und Schafen
- Im Süden liegen die Kämme der Anden weiter auseinander und bieten auf der ausgedehnten Hochebene Platz für den Titicaca-See
- An der Ostseite der Anden wächst bereits tropischer Regenwald, der sich zum Amazonas-Tiefland hin ausbreitet. Dieses nur schwer zugängliche Urwaldgebiet, das auch „Selva“ genannt wird, ist nur schwach besiedelt
Geschichte
- Die Flussoasen, die Küstenregion und vor allem das Andenhochland war schon etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. besiedelt
- 3200 v. Chr. findet sich die erste Hochkultur in Sechin Bajo, mit stufenförmigen Pyramiden, Prozessionsstraßen und eingefassten Höfen
- Bis die Inkas um 1200 ihr Reich gründeten und stetig vergrößerten, waren in Peru zahlreiche andere Hochkulturen zu finden, darunter die Chavin und die Nazca-Kulur
- Die Inkas gründeten in der Hochebene die Hauptstadt ihres Reiches, das zusätzlich die Staaten Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Argentinien und Chile umfasste
- Cuzco wurde die größte Stadt der vorkolonialen Zeit. Als die Stadt 1535 von den Spaniern niedergebrannt wurde, lebten hier 200.000 Menschen
- Nachdem die Eroberung Südamerikas durch die Spanier abgeschlossen war, gründeten sie das spanische Vizekönigreich Peru
- Nach 300 jähriger spanischer Herrschaft, in der die indigene Bevölkerung versklavt wurde, kam es immer wieder zu Aufständen, die jedoch niedergeschlagen wurden
- Erst im Jahr 1821 konnte Peru nach dem Einmarsch von Argentinien seine Unabhängigkeit verkünden
- Im Land kam es immer wieder zu Unruhen. Auseinandersetzungen mit den Nachbarländern um die Festlegung der Staatsgrenzen hielten bis zum Jahr 2000 an
Flora und Fauna
- Die natürliche Gliederung des Landes in drei völlig verschiedene Regionen bewirkt auch eine ganz unterschiedliche Vegetation und Tierwelt
- Während direkt an der Küste vor allem viele Fischarten zu finden sind, die die unterschiedlichsten Seevögel anziehen (Kormorane, Pelikane, Möwen und Tölpel), beginnt dahinter gleich die Wüste, wo nur in den Oasen und in den Nebelzonen Pflanzen gedeihen können
- Im Hochland finden sich vor allem Nutztiere wie Lamas und Alpakas, aber auch Flamingos und Kondore
- Am artenreichsten ist die Region des Regenwaldes. Hier sind Gürteltiere, Faultiere, Ameisenbären, Tapire, Affen, Papageien, Kaimane, Schlangen, Süßwasserdelphine und Raubkatzen wie Puma und Jaguar heimisch
Wirtschaft
- Die reichen Reserven an Erzen und Erdöl, der Fischreichtum und die vielfältige Landwirtschaft
- Wirtschaftliche Aufschwünge, wie der Guano-Boom, der Kautschuk-Boom oder der Öl-Boom hielten immer nur wenige Jahre an und wurden durch äußere Einflüsse immer wieder zunichte gemacht
- Die Republik Peru wiederum bezieht Handelsprodukte meist aus USA, China und Brasilien. Freihandelsabkommen sollen auch mit Europa, Singapur, Kanada, Russland, Indien, Marokko und Südafrika geschlossen werden
Bevölkerung
Peru hat 32,97 Millionen Einwohner, darunter:
- 60,2% Menschen multiethnischer Herkunft
- 25,8% indigene Einwohner
- 5,9% Einwohner europäischer Abstammung
- 3,6% Afroperuaner
Sprache
Viele Einwohner sprechen noch hauptsächlich ihre alte indigene Sprache Quechua. Quechua ist neben Spanisch die zweiten Amtssprache. Englisch wird nur in vorwiegend touristisch orientierten Einrichtungen gesprochen.
Religion
- 81,3% katholisch
- 12,5% evangelisch
- 3,3% sonstige Religionen
Essen und Trinken
- Meerschweinchen („cuy“)
- Alpakasteaks („lomo de alpaca“)
- gegrillte Rinderherzstücke am Spieß („anticuchos“)
- Regenbogenforellen („truchas“)
- Papa a la Huancaina (gekochte Kartoffeln in einer würzigen Soße)
- Tacacho (Kochbananenknödel mit Speck)
- Juanes (gekochter Reis mit Hühnchenfleisch, in grünen Bijau-Blättern gekocht)
- Manjar blanco (karamellähnlich Süßspeise aus Kondensmilch)
- Fruchtsäfte
- Bier
Geld / Währung
Die Währung ist der Sol. In typisch touristisch orientierten Gebieten werden auch US-Dollar akzeptiert. Am besten lässt man sich dennoch einen Teil der USD in Sol umtauschen in Banken und Wechselstuben. Auf den meisten Märkten und in kleinen Geschäften werden nicht gerne Scheine angenommen. Es empfiehlt sich daher immer eine entsprechende Menge an Münzen mitzuführen. In Peru kann man mit allen gängigen Kreditkarten bezahlen.
Strom
Da nicht in allen Teilen Perus die Stromspannung 220 V beträgt, ist es ratsam, einen Adapter mitzuführen (Steckdosentyp A und C)
Sicherheit / Drogen
Bitte beachten Sie, dass jeglicher Kontakt mit Drogen vermieden werden sollte, da sonst empfindliche Gefängnisstrafen drohen (2 bis 25 Jahre). Die Strafe muss in Peru verbüßt werden
Verboten ist bei der Einreise in Deutschland auch der Besitz von Coca-Tee in jeglicher Form
Aktuelle Reisehinweise finden Sie auch unter https://www.auswaertiges-amt.de/
Medizinische Hinweise
Die aktuellen Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder unter der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM).
Einreise
Für die Einreise nach Peru wird lediglich ein Reisepass benötigt, der noch mindestens 6 Monate ab dem Tag der Anreise gültig ist. Bei einem Aufenthalt von weniger als 90 Tagen wird kein Visum benötigt.
Adressen
In Deutschland:
Die Vertretung ist in Deutschland nach Bundesländern aufgeteilt. Zuständig sind:
Botschaft der Republik Peru
Taubenstraße 20
10117 Berlin
General- und Honorarkonsulate gibt es auch in Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Offenbach am Main.
In der Schweiz:
In der Schweiz gibt es General- und Honorarkonsulate in Basel, Genf und Zürich.
Auswärtiges Amt: https://www.auswaertiges-amt.de/
In Österreich: https://www.bmeia.gv.at
In der Schweiz: https://www.eda.admin.ch/
In Peru:
Deutsche Botschaft in Peru
Instituto Cultural Peruano Aleman
Calle Ugarte 207
Cercado, Arequip
Tel: (0051 1) 964 261 475
Häufige Fragen zu Peru
Welche Einreisebestimmungen gelten für Peru?
Deutsche Staatsangehörige benötigen einen bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepass, wenn der Aufenthalt nicht länger als 183 Tage dauert. Einreisende Touristen müssen gelegentlich Weiterreise- oder Rückflugticket vorlegen!
Welche Impfungen benötigt man für die Reisen nach Peru?
Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (häufig die Nachbarstaaten) ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich - gilt für alle Reisenden ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Bei Reisen in die ausgewiesenen Gelbfieber-Endemiegebiete Perus (besonders für das gesamte peruanische Amazonasgebiet) ist eine rechtzeitige (10 Tage vor Einreise) Impfung dringend zu empfehlen. Bei Weiterreise in ein Drittland kann zudem die Impfung aus Peru kommend verlangt werden. Darüber hinaus wird ein Impfschutz gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus empfohlen. Der Abschluss einer Auslands-Krankenversicherung mit Rücktransport ist auf alle Fälle zu empfehlen.
Lima
Lima ist die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt Perus. Sie liegt im Delta dreier Flüsse an der Küste des Pazifischen Ozeans. Zu Beginn nur als wichtiger Punkt bei der Einreise in das Land bekannt, hat sich Lima zu einem beliebten touristischen Ziel entwickelt, gekennzeichnet durch ihr historisches Zentrum, ihre archäologischen Stätten, ihr Nachtleben, eine Vielzahl von Museen, Galerien, Festivals und Volkstraditionen. Südlich von Lima befindet sich die Oase Huacachina, ein exotisches Paradies. Die Oase, deren Zentrum eine kleine Lagune bildet, liegt inmitten hoher Sanddünen.
Nazca
Nazca, die Hauptstadt der Ica-Region, verdankt ihren wirtschaftlichen Aufschwung den nahegelegenen Nazca-Linien. Die kompletten Bilder kann man erst vom Flugzeug aus erkennen, dort werden einem die wahren Dimensionen bewusst. Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² riesige bis zu 20 km lange Linien oder Gebilde aller Art mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern. Anhand archäologischer Vergleiche der Bilder in der Pampa mit Motiven auf Keramiken der Nazca-Periode wurde angenommen, dass die Geoglyphen während der Zeit der Nazca-Kultur entstanden sind.
Puerto Maldonado
Puerto Maldonado liegt im Regenwald des Amazonas-Tieflandes. Seinen Namen verdankt die Stadt seinem Entdecker Faustino Maldonado, der sie 1860 bei einer Expedition des Amazonastieflandes entdeckte. Sie verfügt über einen wichtigen Hafen, weil sie an einem Amazonas-Nebenfluss liegt, was eine wichtige Handelsverbindung darstellt. Puerto Maldonado ist der Platz für alle, die das peruanische Amazonien sehen und die Natur genießen wollen.
Ollantaytambo
Ollantaytambo ist eine Stadt, die im südlichen Teil von Peru liegt und das einzige verbliebene Beispiel für Stadtplanung aus präkolumbianischer Zeit. In ihrer Gesamtheit ist sie ein monumentales architektonisches Werk aus der Inka-Zeit und bleibt auch für heutige Verhältnisse eine einzigartige Stadt. Bemerkenswert ist natürlich auch, dass eine so alte Stadt immer noch intakt ist und bewohnt wird. Die Inka hatten sich damals hierher zurückgezogen, nachdem die Spanier Cuzco eingenommen hatten.
Arequipa
Arequipa ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des südlichen Perus, inmitten einer fantastischen Berglandschaft. Auf einer Stadtrundfahrt ist besonders die "weiße" Stadt sehr sehenswert, vor der eindrucksvollen Kulisse von drei erloschenen Vulkanen. Außerdem ist seit 1970 der Besuch des Klosters Santa Catalina, das fast 400 Jahre völlig von der Außenwelt abgeschottet war, wieder möglich. Nicht weit von Arequipa liegt auch die Schlucht des Colca Cañon, des zweit tiefsten Canyons der Welt. Es gibt Felsmalereien und Höhlen zu bestaunen, die von dem Stamm Collaguas erbaut wurden. Ebenso von den Collaguas stammen in den höheren Regionen gerade geformte Terrassenflächen, die heute noch von den Bewohnern landwirtschaftlich genutzt werden. Das malerische Colcatal wurde erst in den 1970er Jahren durch eine Straße mit der Außenwelt verbunden.
Machu Picchu
Ein Besuch in Südamerika ist nicht komplett ohne einen Besuch in der glorreichen Inka-Zitadelle von Machu Picchu. Die Inkas erbauten die Stadt im 15. Jahrhundert. Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die auf Terrassen gelegen und mit einem System von Treppen verbunden waren. Über den Sinn und Zweck dieser Stadt wurden verschiedene Theorien entwickelt, archäologischen Funde lassen grundsätzlich nur Vermutungen zu. Da sich die Inkastadt in einem schwer zugänglichen Gebiet befindet und es keine Straßen dorthin gibt, gibt es nur zwei Arten, zu der mystischen Inkastadt zu gelangen - mit der Eisenbahn oder zu Fuß. Von Cusco bis nach Aguas Calientes, einem Dorf am Fuße des Berges von Machu Picchu, wurde eine Bahnlinie gebaut. Zu Fuß braucht man für den ganzen Inka Trail 4 Tage.
Titicaca-See
Er liegt zum Teil in Peru, zum anderen Teil in Bolivien. Er ist der zweitgrößte See Südamerikas und das höchste befahrbare Gewässer der Welt. Indigene Völker bewohnen die alten Dörfer auf einigen Inseln. Manche der Inseln wurden in Handarbeit aus Schilf errichtet. Auf den rund 40 schwimmenden Inseln leben heute noch rund 30 bis 50 Uro-Nachfahren, die jetzt fast nur noch vom Tourismus leben. Von peruanischer Seite ragt die Halbinsel Capachica in den See. Auf der kleinen Halbinsel liegt auch das idyllische und ursprüngliche Dorf Llachó, in dem man das Leben der peruanischen Bauern näher kennenlernen kann. Am Rande des Titicacasees liegt die Stadt Puno, die für einige der lebhaftesten Festivals Perus bekannt ist.
Chiclayo
Wenn man die Küste Perus von Norden nach Süden bereist, sollte man sich folgende Orte nicht entgehen lassen: den Anfang macht die Stadt Chiclayo. Sie ist der perfekte Ausgangspunkt für einen Besuch der spektakulären Pyramiden von Túcume. Nicht weit entfernt, in Lambayeque, werden im Museum der „Königlichen Gräber von Sipán“ die Schätze aus der Grabstätte des Herrschers von Sipán ausgestellt. Die Gold- und Muschelfunde sind enorm wertvoll und von unvorstellbarer Schönheit. Südlich hiervon liegt Trujillo, eine Stadt, in der wunderschöne Bauwerke aus der Kolonialzeit, Monumente aus der Zeit vor der Kolonisation und moderne Elemente der Baukunst aufeinander treffen. Außerdem befindet sich ganz in der Nähe der Stadt der Komplex von Chan Chan, die größte Lehmstadt der Welt.
Iquitos
Der Regenwald nimmt weit mehr als die Hälfte des Staatsgebietes ein, doch nur gut ein Zehntel der Peruaner ist hier zu Hause. Eine unglaubliche Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen lebt und gedeiht hier in den größten Naturschutzgebieten des Landes. Hier verläuft auch der längste Fluss der Welt, der Amazonas. Die größte Stadt, die an dessen Flusslauf liegt, ist Iquitos. Sie ist umgeben von endlosen grünen Wäldern, und daher nur mit dem Boot oder aus der Luft zu erreichen. Mit ihren eleganten Villen und gekachelten Gebäuden hat diese Stadt ihren ganz eigenen Charme. Das Land strotzt hier förmlich vor Leben und Vielfalt.
Wetter und Klima in Peru
- Die besten Reisemonate sind die Monate Juni bis Oktober
- Die höchsten Temperaturen liegen bei 31°C und werden in Januar und Februar erreicht